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Nachtalarm der Freiwilligen Feuerwehr. (1935)

Der Originalartikel Der Originalartikel

Auch an dieser Stelle sei nochmals auf die an einem der nächsten Abende stattfindenden Alarm-Uebung der Freiwilligen Feuerwehr Elsterberg aufmerksam gemacht. Nach der erfolgten Alarmierung wird die Wehr zunächst auf dem Markte Aufstellung nehmen. Um auch den sich hierfür interessierenden Einwohnern über den Verlauf der geplanten Uebung einen genauen Ueberblick zu ermöglichen, werden an diese Angriffspläne zur Verteilung gelangen. Durch Hornsignale wird dann die Feuerwehr an das Brandobjekt herangerufen. Im Verlauf der Uebung wird ein Haufen Holz angebrannt, der dann durch ein neuartiges Strahlrohr bekämpft wird. Durch dieses Strahlrohr ist es möglich, fast nahe an das Feuer heranzugehen und der Rohrführer ist gleichzeitig außer gegen Hitze, auch gegen Rauch- und sonstige Gase geschützt.

Gestern Dienstag abend kurz nach 7 Uhr hielt - wie bereits seit einigen Tagen angekündigt - die hiesige Freiwillige Feuerwehr eine Alarm-Uebung ab. Nach Ertönen der Sirene nahm die Wehr zunächst Aufstellung auf dem Marktplatz, um der Bevölkerung Gelegenheit zu geben, sich für den ganzen Verlauf der Uebung zu interessieren. Bald darauf riefen Hornsignale die Wehrleute an das Brandobjekt, in diesem Falle die Weberei von W. Schubert jr. an der König-Albert-Straße. Die Annahme lautete: "Im Websaal neben dem Maschinenhaus ist ein Brand entstanden. Beim Eintreffen der Wehr war das Dach stellenweise bereits durchgebrannt." Nun zeigte die Wehr, was sie zu leisten imstande ist. Neun Schlauchleitungen wurden an Hydrant und Motorspritze angeschlossen und damit hätte im Ernstfalle der Brandherd auf das wirksamste bekämpft werden können. Die Wasserbeschaffung gestaltete sich am Anfang sehr schwierig, da wenig Wasser im Elsterbett vorhanden ist. Pioniere und Steiger, ausgerüstet mit Rauchmasken, drangen in den mit Rauch gefüllten Websaal ein und retteten Betriebsangehörige, die bereits rauchvergiftet waren. Kurz die Wehr hat bewiesen, daß sie auch bei großen Bränden wohl in der Lage ist, wirksam einzugreifen und Menschenleben sowie Gebäude vor den vernichtenden Flammen zu retten. Nach Beendigung der Hauptübung wurden noch an einem in der Nähe des Brandobjektes in Flammen gesetzten mächtigen Holzstoß Löschversuche mit einem neuzeitlichen Löschmittel vorgenommen und damit ein gutes Ergebnis erzielt. Nach Verlauf einer Stunde war die ganze Nachtübung beendet, die der hiesigen Freiwilligen Feuerwehr und ihrem umsichtigen Leiter, Branddirektor Heckel, nur ein gutes Zeugnis ausstellen konnte.

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